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Valentinstag - die Marketingmasche mit der Liebe

Wie jedes Jahr kommt nach dem unglaublich langen, kalten und grauem Januar Mitte Februar endlich der Valentinstag daher. Am 14. Februar finden sich Liebende zusammen, um ihre Liebe zu zelebrieren. Zurückzuführen auf den Heiligen Valentin ist heute von Heiligkeit wenig zu spüren.


Viel mehr hat sich der Valentinstag zu einer Marketing- und Umsatz-Maschine entwickelt. Ein Event welches zwischen Weihnachten, Fasnacht und Ostern, zwischen Schnee, Konfetti und Tulpen ordentlich gefeiert werden will. Marken zelebrieren Liebe, produzieren teure Werbespots ziehen Kaufwillige in Läden und in Onlineshops. Blumenhändler groß und klein, online wie offline ordern Millionen von roten Rosen und Schnittblumensträußen, führen Bestell-Listen und öffnen frühzeitig ihre Shops, um die Kundschaft bestmöglich zu bedienen. In Deutschland wurde 2019 alleine mit dem Valentinstags-Geschäft fast eine Milliarde (!!) Euro Umsatz erzielt (Quelle: Umfrage im Auftrag des HDE durchgeführt von IFH Köln) - ein willkommener Umsatz-Topper im kürzesten Monat des Jahres.



Um die Liebe und die Wertschätzung zu verdeutlichen werden Karten, Blumen, Schmuck, Parfum verschenkt. Liebevoll mit rotem Geschenkband und Herzen verziertem Geschenkpapier verpackt werden die Präsente beim Candel-Light-Dinner übergeben - zumindest in Hollywood-Filmen. Von dem Eindruck, dass es beim Valentinstag nur um das klassische Liebespaar geht, haben sich die Marketing Strategen insbesondere in diesem Jahr gelöst: eine neue Zielgruppe wird angesprochen, all diejenigen Menschen, die am 14. Februar Single sind oder ähnliches. Ja genau, auch diese können doch die Liebe mit ihren (besten) Freunden, Freundinnen oder Kindern feiern. Und die Konsumenten haben anscheinend darauf gewartet! Mütter wie Väter basteln Herzchen-Tüten für die Freunde der Kinder, packen Geschenktüten für die Kindergärten. Auch die Kollegen backen Muffins für die Arbeitspause. Überall wimmelt es von roten und rosa Herzen - als Konfetti, Zucker-Dekor und als Ketten-Anhänger. Adidas produziert und bewirbt spezielle Partner-Looks zum Valentine’s Day. Das gleiche anziehen um gemeinsam eine sichtbare Einheit (äh, die Liebe) nach außen zu bilden - krass, fast schon revolutionär. Die Idee kennen wir schon - und wird uns in Kürze auch wieder beschäftigen. „Mini-Me and Mum“ Outfits zum Muttertag. Selbe Idee, anderer Anlass.

Das Google Suchvolumen vorm Valentinstag wächst. Klar, da dreht sich alles um Geschenkideen, Shopping-Angebote und auch die speziellen Fragen bleiben nicht aus. Analysiert man das genauer, finden sich dort Fragen wie „Ist Valentinstag ein Feiertag?“ - Soweit kommt’s noch! Oder die Frage, ob eine künstliche Intelligenz nicht einen persönlichen Liebesbrief schreiben könnte - klar, kann sie, aber ob das auch handschriftlich mit echter Tinte funktioniert ist fraglich. Und natürlich werden auch die echten, realen Liebesfragen gestellt - „Ist verliebt sein gleich Liebe?“. Jaja, immer diese Liebe.


Aber was genau ist die Liebe wert - darüber haben sich schon Philosophen und Schriftsteller die Köpfe zerbrochen. Zumindest am und um den Valentinstag lässt sich das sehr gut in Zahlen einfassen. Pro Kopf werden 2023 die Konsumentinnen und Konsumenten schätzungsweise 73 Euro pro Kopf zum Valentinstag investieren, so der österreichischer Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. In 2022 waren es allerdings mit 82 Euro fast 13% mehr Ausgaben pro Kopf. Trotz Inflation und Weltgeschehen zeigt dieser Tag, dass die Menschen Schenken und Beschenkt werden als etwas ist Schönes betrachten. Das Leuchten in den Augen, die Freude, die Liebe.


Nach diesem - ja, sehr persönlichem - Kommentar zum 14.02.2023:

Jetzt für alle:

Happy Valentine’s Day!

Nina Haak




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